Freitag, 20. Januar 2006

Darf ich vorstellen...DAS NEURON

Heute mal etwas fachliches...oder medizinisches...oder interessantes?!
Nachdem Herr Schmid uns mal als Neuronen (selbstständig arbeitende Systeme) bezeichnet hat, wollte ich mich mal etwas genauer damit beschäftigen.

Neuron NERON
Hier sieht man eine Nervenzelle mit vielen
Synapsen in ca. 2000-facher Vergrößerung

Ein Neuron (Nervenzelle) ist eine Zelle, deren spezielle Aufgabe es ist, Informationen zu empfangen, zu verarbeiten und/oder an andere Zellen im Körper weiterzuleiten. Neuronen bilden die Grundbausteine des Nervensystems. Sie unterscheiden sich in Gestalt, Größe, chemischer Zusammensetzung und Funktion. Ein typisches Neuron sammelt am einen Ende Informationen und übermittelt am anderen Signale.

Auf den genauen Aufbau eines Neurons will ich hier nicht genau eingehen.
Neuronen transportieren Informationen nur in eine Richtung. Nach der Art der Zellen, mit denen sie zur Aufnahme bzw. Weiterleitung von Informationen in Verbindung stehen, kann man drei Hauptklassen von Neuronen unterscheiden:

Sensorische Neuronen (afferente Neuronen) transportieren Signale nach innen, von Zellen aus der Peripherie, die für Licht, Ton, Körperstellung und ähnliches empfänglich sind, zum zentralen Nervensystem.

Motorische Neuronen (efferente Neuronen) tragen Informationen nach außen, vom zentralen Nervensystem zu den Muskeln und Drüsen. Sie stehen aber nur selten in direkter Kommunikation mit Sensorischen Neuronen.

Die Internneuronen wirken üblicherweise zwischen den anderen beiden. Bei den Milliarden von Neuronen im Gehirn handelt es sich um diese Interneuronen, die untereinander viele Verknüpfungen eingehen, bevor sie ein Motoneuron erreichen. Auf jedes Motoneuron im Körper kommen bis zu 5000 Interneuronen. Sie bilden das einzigartige Informationsverarbeitungssystem des Gehirns (Nauta & Feirtag 1979).

Bereits kurz nach der Geburt verfügt das Gehirn eines Primaten über alle Nervenzellen, die es je haben wird. Bei Fischen, Amphibien und Vögeln dagegen entstehen auch im erwachsenen Alter noch neue Neuronen. Dieser stabile Bestand an Neuronen ist möglicherweise eine wesentliche Voraussetzung für die Kontinuität von Lernen und Behalten über die Dauer eines langen Lebens (Rakic 1985).

Das war mir garnicht so genau bewußt, dass man schon als Säugling alle Nervenzellen seines Lebens hat. So doll man sich auch bemüht man bekommt keine neuen! Wenn man dann auch noch ließt, dass an jedem Tag schätzungsweise 10.000 absterben finde ich das schon recht beunruhigend. Man sollte wohl doch etwas vorsichtiger mit der unachtsamen Verschwendung seiner "grauen Zellen" umgehen! Ok, ok normalerweise macht dieses Absterben in 70 Jahren trotzdem nur weniger als 2% des ursprünglichen Vorrates aus.

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